Paletten Material (Holz vs. Metall vs. Kunststoff)
Paletten werden am häufigsten aus Holz gefertigt, weil dieses Material günstige Kosten mit Materialeigenschaften verbindet, die für die meisten Lager- und Transportprozesse optimal sind. Für sehr spezielle Anwendungen gibt es aber auch Paletten aus Metall oder Kunststoff.
Paletten aus Holz vs. Metall
Es ist kein Zufall, dass Paletten meist aus Holz sind, haben diese doch viele Vorteile.
Bei den Kosten punkten Holz Paletten im Vergleich zu Metall Paletten gleich dreifach: die Herstellungskosten sind niedriger, die Entsorgung ist meist günstiger und nicht zu unterschätzen auch die geringeren Transportkosten im Einsatz. Da Holzpaletten meist deutlich leichter sind als Metallpaletten entsteht geringeres Transportgewicht, das wiederum zu Kostenersparnis und geringerem CO2-Ausstoß führt.
Bezüglich Belastbarkeit ist der Unterschied zwischen Holz vs. Metall gering, da auch Holz große Lasten tragen kann. Einweg- wie Europaletten haben üblicherweise eine Traglast von bis zu 1.500 kg. Holz-Schwerlast-Paletten können bei geeigneter Konstruktion und ggf. Verstärkung aber auch 3.000 bis max. 5.000 kg tragen. Eine Metallpaletten im Vergleich trägt auch ca. 1.500 bis 2.500 kg. Spezielle Schwerlast-Metall-Paletten schaffen zwar 5.000 kg bis max. 10.000 kg Traglast, die aber auch entsprechend teuer und nur in Spezialfällen sinnvoll.
Für übliche Transportlasten hat die Paletten aus Metall also keinen besonderen Vorteil gegenüber einer Palette aus Holz. Ab Gewichten von ca. 6.000 kg pro Palette sind Metallpaletten aber oft die bessere Wahl gegenüber Holz.
Außerdem hat das Naturmaterial Holz eine natürliche Dämpfung & Flexibilität zu bieten. Holzpaletten nehmen also Stöße und Vibrationen beim Transportvorgang gut auf, dämpfen diese und schirmen das eigentliche Transportgut teilweise davon ab.
Bei der Anpassungsfähigkeit liegt Holz klar vorne: Holzpaletten können leicht in beliebigen Größen nach Maß gefertigt, der Abstand der Deckbretter nach Bedarf angepasst und weitere Ausstattung wie z.B. Befestigungsösen, etc. angebracht werden (bei Bedarf auch nachträglich). Metall Paletten haben dagegen fast immer standardisierte Größen. Die Herstellung nach Maß ist zwar prinzipiell möglich, aber deutlich teurer als bei Holz.
Einen großen Vorteil haben Metallpaletten allerdings, wenn spezielle Hygiene-Standards gefordert sind (z.B. in der Lebensmittelindustrie). Paletten aus Metall lassen sich hier deutlich leichter reinigen und desinfizieren als Holzpaletten.
Hinsichtlich Haltbarkeit und Reparatur scheint die Metallpalette erst einmal einen Vorteil zu haben: sie ist deutlich robuster und länger haltbar als Holz. Mit Blick auf die höheren Kosten kann eine Metallpalette diesen Haltbarkeits-Vorteil allerdings nur in Anwendungsfällen ausspielen, in denen Sie in einem Kreislauf-Prozess dauerhaft und sehr lange im Einsatz ist. In allen anderen Fällen ist höhere Haltbarkeit nur ein scheinbarer Vorteil von Metall vs. Holz.
Für eine Reparatur werden bei Metallpaletten außerdem spezialisierte Techniken und Ausrüstungen benötigt, während Holzpaletten auch leicht repariert werden und beschädigte Teile leichter ausgetauscht werden können.
Schließlich sind Holzpaletten auch noch aus einem nachwachsenden Rohstoff und können leichter entsorgt werden – sie sind also umweltfreundlicher als Paletten aus Metall.
Zusammengefasst sind Paletten aus Metall nur in sehr speziellen Anwendungsfällen sinnvoll, z.B. in der Lebensmittel- oder Pharmaindustrie sowie für extreme Gewichte über 4.000 kg. Alle anderen Anforderungen erfüllen Holzpaletten bei einer geeigneten Konstruktion meist preisgünstiger und oft auch noch besser.
Paletten aus Kunststoff vs. Holz
Kunststoff-Paletten haben ähnlich Metallpaletten einen Vorteil bezüglich Hygiene: Sie sind leichter zu reinigen und zu desinfizieren als Paletten aus Holz. Deshalb werden Kunststoff-Paletten auch vorwiegend in spezialisierten Umgebungen der Pharma-, Chemie- und Lebensmittelindustrie eingesetzt.
Paletten aus Kunststoff haben allerdings höhere Anschaffungskosten als Paletten aus Holz. Nur in Kreislaufsystemen mit intensiver Nutzung sinken die Gesamtkosten über die Zeit hinweg.
Bei der Belastbarkeit bieten Paletten aus Holz oder Kunststoff eine ähnliche Tragfähigkeit. Diese ist aber in beiden Fällen stark von der individuellen Konstruktion der jeweiligen Palette abhängig. Eine hohe Belastbarkeit ist meist mit Holz preisgünstiger erreichbar als mit Kunststoff.
Problematisch sind Kunststoff-Paletten hinsichtlich der Umweltfreundlichkeit zu beurteilen: sowohl die Herstellung stellt oft eine größer Umweltbelastung dar, wie auch die Entsorgung des biologisch nicht abbaubaren Kunststoff. Letztlich führt dies auch zu höheren Entsorgungskosten bei Kunststoffpaletten.
Im Vergleich von Paletten aus Kunststoff und Holz wird Kunststoff also im Wesentlichen nur in speziellen Anwendungsfällen eingesetzt, die insb. in Pharma- und Lebensmittelindustrie liegen. Für übliche Lager- und Transportprozesse in Industrie und Handel bieten sie mit Blick auf die Mehrkosten nur selten Vorteile gegenüber Holz.
Fazit: Paletten-Material
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Holzpaletten in den allermeisten Fällen eine kostengünstige und umweltfreundliche Option mit hoher Flexibilität und Belastbarkeit bietet. Gerade für den jeweiligen Anwendungsfall individuell konstruierte und hergestellte Einwegpaletten (die oft auch mehrfach verwendet werden können) haben meist einen optimales Preis-Leistungs-Verhältnis.
Lediglich für sehr hohe Gewichte über 6.000 kg, außergewöhnliche Dauerbeanspruchung der Palette oder spezielle Hygieneanforderungen bieten Metallpaletten trotz ihres deutlich höheren Preises Vorteile. Kunststoffpaletten werden schließlich aufgrund ihrer leichten Reinigung und Desinfektion fast nur in speziellen Umgebungen der Pharma-, Chemie- und Lebensmittelindustrie verwendet.